Qualitative Siedlungsanalyse Lustenau

#Raumplanung

Vorhandene Siedlungsstrukturen zu erkennen und auf ihre Entwicklungsfähigkeit zu untersuchen, sind die Aufgaben dieser Arbeit. Mittels Raumbildern und Lesarten werden Qualitäten und die innere Logik der Gemeinde aufgezeigt. Für charakteristische Quartiere leiten sich daraus Potentiale und Defizite
ab.

Der Ort in seiner aktuellen Erscheinung ist Ausdruck seiner Geschichte. Die vorhandenen Elementen und Strukturen müssen „gesehen“ werden. Sie zu erkennen und auf ihre Entwicklungsfähigkeit zu untersuchen, sind wichtige Aufgaben in dieser analytischen Arbeit. Die Kartierung des physischen Bestands beruht auf zahlreichen Begehungen im Siedlungsgebiet Lustenau im Sommer 2015.

Die qualitative Siedlungsanalyse basiert auf dem tatsächlich wahrgenommenen Siedlungsbestand und auf der Überprüfung der Umsetzungsqualität der vorhandenen räumlichen Entwicklungskonzepte der Marktgemeinde Lustenau. Mittels Ortsbegehungen und der inhaltlichen Rückkoppelung sowie Reflexion in Bezug auf die Zielsetzungen von REK (Räumliches Entwicklungskonzept, Richtplan, Freiraumkonzept, Vorgaben des Gestaltungsbeirats etc. werden unterschiedliche Tendenzen der baulichen und freiräumlichen Entwicklung im entsprechenden maßstäblichen Kontext sichtbar gemacht.

Für die spezifische Charakteristik von Orten, Atmosphäre, Blickbeziehungen und Stadtgestalt wird der Bezug auf das Rheintal (Ausfallstraßen, Ried, Rhein, Landwirtschaftliche Bauten, Siedlungsrand,..), der Bezug des Siedlungskörpers zum unbebauten Raum (Gräben, Straßen, Hoschtat, Plätze etc)
sowie Kristallisationspunkte mit Alleinstellungsmerkmalen (Blauer Platz, Milleniumpark, Bahnhof, Industriegebiete, Freizeit/Sportzentrum, relevante Straßenzüge etc) und die flächendeckende Sichtung bzw Untersuchung der unterschiedlichen Siedlungseigenschaften bzw. Strukturen (Ortschaften- Rheindorf, Kirchdorf, Hasenfeld, Weiler – Wiesenrain, Stalden, Grindl, Hag etc, Quartiere – Heimkehrersiedlung, Industrie Nord, unterschiedliche Wohnbaugebiete) mit sowohl typischen als auch originären Strukturen (Freiraumtypologien, Vorgärten, Einfriedungen, Gebäudetypologien, Parzellenstrukturen) betrachtet.

Die Zusammenfassung und Interpretation der gewonnenen Feststellungen umfasst die Darlegung von typischen und besonderen Gestaltungsstrukturen in unterschiedlichen Maßstabsebenen. Vor dem Hintergrund der Siedlungsgenese und deren Ausprägungen ergeben sich nach bestimmten Kriterien drei Raumportraits, fünf Lesarten und zehn Siedlungstypologien, die die Charakteristik und Atmosphäre des Lustenauer Siedlungsgebiets beschreiben und auf Potentiale und Probleme hinweisen.